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Die beiden 1901 von Franz von Lenbach gemalten Portraits der als Juden verfolgten Mannheimer Bürger Felix und Helene Hecht sind seit 2015 Teil der Reiss-Engelhorn-Sammlung Kunst und Kulturgeschichte ("Kosmos Kunst").

1901 entstanden, waren sie zunächst im Besitz der Porträtierten. Mäzene u. a. bei der Gründung der Hochschule für Musik. In der Zeit des Nationalsozialismus und nach dem Tod ihres Mannes alleinstehend, sah sich Helene Hecht gezwungen, die Bilder weit unter Wert zu verkaufen, wie Tessa Rosebrock von der Kunsthalle Karlsruhe sagte. Nur 2000 Reichsmark erhielt Helene Hecht für die zwei monumentalen Gemälde im Jahr 1940. Nach dem Krieg entdeckte eine Enkelin der Hechts die Bilder zufällig in einer Konstanzer Galerie. Sie waren dort als Kommissionsware von Privateigentümern eingeliefert worden und sollten verkauft werden. Dazu kam es nicht. Sie wurden beschlagnahmt und bis zur weiteren Klärung in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe untergestellt. Dort gerieten sie in "Vergessenheit". 2005 erfolgte eine erste Kontaktaufnahme der Erben mit der Kunsthalle.(Siehe PM, s.u.)

Helene Hecht

Helene Bamberger (1875 verheiratete Hecht, geb. 1.1.1854 in Mainz, gest. am 22. oder 24.10.1940).

In der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober 1940 wurde die bereits 86jährige Frau Hecht im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion, die Deportation von jüdischen BorgerInnen Badens und der Pfalz, von der Mannheimer Polizei abgeholt und sollte in das französische Internierungslager Gurs deportiert werden. Sie starb noch im Zug.

Über den Nachlass von Helene Hecht wurde am 17. Juni 1941 das Konkursverfahren verhängt. Der Konkursverwalter hat die Liegenschaft L 10, 1 am 1. August 1941 an die Firma Seest & Vogt G.m.b.H. für 60000 Reichsmark verkauft. Die Eröffnung des Konkursverfahrens stellte defacto eine weitere Verfolgungshandlung dar.

Felix Hecht

Hecht (geb. 27.11.1847 in Friedberg Hessen, gest. am 18.10.1909 in Weimar) war Wirtschaftsjurist, Bankier.

1871 war er Gründungsdirektor der Rheinischen Hypothekenbank, wie auch der Pfälzischen Hypothekenbank Ludwigshafen.

Er hielt rechtswissenschaftliche Lehrveranstaltungen an der Universität Heidelberg ab.

Die Suche und die nicht erfolgte Restitution

Die Portraits

Felix Hecht

Entstanden November 1901.

Helene Hecht

Frau Geheimrat Hecht mit Hund. Das Gemälde der stehenden Helene Hecht wurde erstmals 1902 auf der Großen Jahressausstellung im Münchener Glaspalast öffentlich gezeigt.

Nun sagt Mannheims Kulturbürgermeister Michael Grötsch, die Gemälde böten die "Chance, in der neuen Ausstellung auf das furchtbare, tragische Schicksal vieler Juden hinzuweisen."

Weblinks

  • RNZ-Bericht vom 22.1.2015
    • Zitat: "… 1901 angefertigt, waren sie zunächst im Besitz der Porträtierten. In der Zeit des Nationalsozialismus und nach dem Tod ihres Mannes alleinstehend, sah sich Helene Hecht gezwungen, die Bilder weit unter Wert zu verkaufen, wie Tessa Rosebrock von der Kunsthalle Karlsruhe sagte. Nach dem Krieg entdeckte 1951 eine Enkelin der Hechts die Bilder zufällig in einer Konstanzer Galerie … "

siehe auch

  • 1901
  • 1939
  • Reiss-Engelhorn-Museum
  • Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Straße 2 – 6, 76133 Karlsruhe
  • Franz von Lenbach
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